Denkmäler der Tonkunst in Dresden

Editionsleitung: Reiner Zimmermann

Alle Editionen der "Denkmäler der Tonkunst in Dresden" sind nur zu Informationszwecken einsehbar und ihre Nutzung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Ausgaben sind käuflich bzw. als Leihmaterial beim Musikverlag Ries & Erler, Berlin, zu erhalten.
Die jeweils erste Ziffer des Veröffentlichungsjahres bezieht sich auf das Erscheinen bei Musikschätze in Dresden, die folgende Ziffer auf die Veröffentlichung bei Ries & Erler.

Editionsnummer 1 (PDF):
Johann Gottlieb (?) Graun, Jan Antonín Reichauer, Franz (Jacob) Horneck
Fünf Fagottkonzerte in Dresdner Überlieferung
Herausgegeben von Hans-Günter Ottenberg unter Mitarbeit von Lars Klünder und Phillip Schmidt, 2011/2012

Der vorliegende Band vereint fünf Fagottkonzerte, die in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden überliefert sind und die hier erstmals, nahezu drei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung, der musikalischen Öffentlichkeit in einer neuen Ausgabe vorgelegt werden. Bei vier der insgesamt sieben Quellen – darunter auch zwei Autographe – handelt es sich um Abschriften Dresdner Hofnotisten. Sie wurden im sog. "Schranck No: II." in der Katholischen Hofkirche aufbewahrt, was sie als Repertoire der Kammermusik der Dresdner Hofkapelle der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausweist. Die außerordentliche Beliebtheit von Solo- und Gruppenkonzerten innerhalb der Dresdner Hofmusik im Augusteischen Zeitalter wird heute durch einen viele hunderte Kompositionen zählenden Werkbestand verdeutlicht.

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Editionsnummer 2 (PDF):
Giovanni Alberto Ristori/Giovanni Claudio Pasquini
"I Lamenti d'Orfeo"
Festa di camera für 2 Soprane, 2 Hörner, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Violinen, Viola und Basso continuo, 1749
Herausgegeben von Wolfgang von Kessinger unter Mitarbeit von Reiner Zimmermann, 2014

Am 4. April, dem Karfreitag des Jahres 1749, an dem am Dresdner Hof jeweils keine Opernaufführung stattfinden konnte, kam I Lamenti d’Orfeo, Festa di Camera consagrata alle Glorie Auguste di Ermelinda Talea. Patrocinio, e Decoro d’Arcadia, Poesia del Sig.re Ab:te Giov. Claudio Pasquini d:to Trigenio Migonitidio Pastore Arcade. Musica di Giov. Alberto Ristori 1749 nachweislich zur Aufführung, nachdem es vermutlich schon im Januar 1749 zum ersten Mal aufgeführt wurde. Mitwirkende waren Calliope, eine Muse: Rosa Ravona, Orfeo, ihr Sohn: Regina Mingotti. Gewiss hat Ristori die Hofkapelle vom Cembalo aus geleitet.

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Editionsnummer 3 (PDF):
Antonio Lotti
Sinfonia zum Melodramma pastorale "Giove in Argo" für 2 Corni da caccia, 2 Oboen, 2 Violinen, Viola und Basso continuo, 1717
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2011/2012

Antonio Lotti (1667 – 1740) gehörte zu den angesehensten Musikern seiner Zeit und wurde deshalb vom sächsischen Kurprinzen mit Einverständnis seines Vaters Augusts des Starken für drei Jahre nach Dresden verpflichtet. Lotti hatte den Auftrag, mit einem italienischen Ensemble italienische Opern in Dresden aufzuführen. Der Kurfürst und Polnische König erteilte am 23. August 1718 von Warschau aus die schriftliche Ordre an Graf Wackerbarth, ein neues Opernhaus am Taschenberg zu errichten. Es wurde am 3. September 1719 mit „Giove in Argo“ eröffnet.

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Editionsnummer 4 (PDF):
Pietro Bizzarri/Maria Antonia Walpurgis
Cantata "Che ti dirò Regina"
für Sopran, 2 Violinen, Viola und Basso continuo, 1747
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2011/2012

Am 8. Dezember 1747 feierte die sächsische Kurfürstin und polnische Königin Maria Josepha (1699–1757) ihren 48. Geburtstag. Zu diesem Anlass verfasste ihre Schwiegertochter, die bayrische Kaiserstochter Maria Antonia Walpurgis den Text der Kantate "Che ti dirò Regina". Die Kurprinzessin hatte den ältesten Sohn des Herrscherpaares, Friedrich Christian (1722–1763), im gleichen Jahr geheiratet und war im Juni nach Dresden gekommen. Sie war in mehreren künstlerischen Disziplinen wie Komposition, Gesang, Dichtung, Malerei umfassend gebildet.

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Editionsnummer 5 (PDF):
Johann Adolf Hasse/Maria Antonia Walpurgis
Cantata "Che ti dirò Regina"
für Sopran, 2 Hörner, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Violinen, Viola und Basso continuo, 1747
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2011/2012

Am 8. Dezember 1747 feierte die sächsische Kurfürstin und polnische Königin Maria Josepha (1699–1757) ihren 48. Geburtstag. Zu diesem Anlass verfasste ihre Schwiegertochter, die bayrische Kaiserstochter Maria Antonia Walpurgis den Text der Kantate "Che ti dirò Regina". Die Kurprinzessin hatte den ältesten Sohn des Herrscherpaares, Friedrich Christian (1722–1763), im gleichen Jahr geheiratet und war im Juni nach Dresden gekommen. Sie war in mehreren künstlerischen Disziplinen wie Komposition, Gesang, Dichtung, Malerei umfassend gebildet. Die Kantate wurde am Abend des 8. Dezember 1747 im Audienzgemach des Dresdner Schlosses, ebenso wie die Kantate von Pietro Bizzari (Edition Nr. 4), aufgeführt.

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Editionsnummer 6 (PDF):
Johann Joachim Quantz
Concerto D-Dur QV 6:1
für 2 Flöten, 2 Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Klaus Burmeister, 2011/2012

Johann Joachim Quantz, am 30. Januar 1697 im niedersächsischen Oberscheden geboren und am 12. Juli 1773 in Potsdam gestorben, gilt nicht nur als einer der bedeutendsten Flötenvirtuosen seiner Zeit, sondern hatte sich auch einen großen Namen gemacht als Lehrer des Flöte spielenden Preußenkönigs Friedrich II. und als Verfasser des theoretischen und selbst noch für die heutige Musikforschung wichtigen Grundlagenwerkes Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen (1752). Überdies hatte er ein umfangreiches OEuvre an Kompositionen – Konzerte und kammermusikalische Werke vornehmlich für sein Instrument – geschaffen, die zumeist für seinen königlichen Schüler bestimmt waren, an dessen Hof er seit Dezember 1741 lebte und wirkte. Zwar gehörten die Jahre am preußischen Hof für den Flötenmeister zu den wichtigsten seines Lebens und Schaffens, jedoch war seine vorangegangene Anstellung – seit 1718 als Mitglied der so genannten "Polnischen Capelle" und seit 1728 Flötist in der Hofkapelle – am Hofe August II. (des Starken) in Dresden für seine Entwicklung und Reife entscheidend. Dort hatte er nicht nur Gelegenheit, die hohe künstlerische Qualität der vorzüglichen Hofkapelle hauptsächlich unter Leitung von Johann Georg Pisendel (1687–1755) zu erleben und späterhin mitzugestalten, sondern sich frühzeitig durch gründlichen Unterricht beim ersten Flötisten der Königlichen Kapelle, Pierre Gabriel Buffardin (1689–1768), ausbilden zu lassen und sich selbst zu einem herausragenden Musiker zu entwickeln. Während einer dreijährigen Studienreise (1724–1727) nach Italien, Frankreich und England machte er sich mit den bekanntesten Instrumentalisten und Gesangskünstlern bekannt, versuchte, sich auch kompositorisch weiter zu bilden (u. a. Unterricht bei Francesco Gasparini) und studierte mit Eifer die Eigenheiten und Besonderheiten des italienischen und französischen Nationalstils.

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Editionsnummer 7 (PDF):
Jan Jirí (Johann Georg) Neruda
Partita D-Dur für 2 Hörner, Violine, Viola d‘amore, Laute und Basso continuo
Herausgegeben von Michael Dücker unter Mitarbeit von Reiner Zimmermann, Auszeichnung der Viola d'amore-Stimme von Wolfram Just, 2011/2013

Jan Jirí - oder Johann Georg - Neruda, geboren vermutlich 1711 in Böhmen (ein genaues Geburtsdatum ist ebenso wenig bekannt wie der Geburtsort), gestorben am 11. Oktober 1776 in Dresden, entstammt einer böhmischen Musikerfamilie, die im 18. Jahrhundert für die höfischen Orchester Europas, vor allem in Deutschland, qualifizierte Musiker stellte. Nerudas Kompositionen waren, auch durch seine Konzertreisen bedingt, in Böhmen, in deutschen Residenzstädten wie Darmstadt, Wolfenbüttel und Berlin sowie in Schweden in Abschriften weit verbreitet, und die Kataloge des Leipziger Musikverlages Breitkopf führten zwischen 1762 und 1771 68 verschiedene Werke auf. Heute sind u. a. 36 Sinfonien, 12 Konzerte, davon 10 für Violine, 33 Triosonaten, 8 Sonaten für Violine und Basso continuo überliefert. Die Partita D-Dur ist viersätzig und entspricht einem mehrsätzigen Orchesterwerk mit Tanzsätzen, wie es etwa seit 1690 in Gebrauch war. Die Besetzung ist typisch böhmisch, da man sowohl in Prag als auch in Dresden mit ausgezeichneten böhmischen Hornisten rechnen konnte, die sich in den Klang dieser Art von Kammermusik einfügen konnten.

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Editionsnummer 9 (PDF):
Georg Gebel der Jüngere
Sonata Es-Dur für Harfe, Violine und Basso
Herausgegeben von Michael Dücker unter Mitarbeit von Reiner Zimmermann, 2011/2013

Der sächsische Premierminister Graf von Brühl gründete 1735 in Warschau eine eigene Hofkapelle. Brühl engagierte 1735 zunächst sechs Musiker, unter ihnen den Kapellmeister Gottlob Harrer sowie den Cembalisten Georg Gebel, den Cellisten Müller und den Lautenisten Johann Kropffgans, alle aus Breslau. Die Brühlsche Kapelle wuchs bis 1746 auf 15 und bis 1765 gar auf 24 Mitglieder an. Da sich der Hof zwischen Dezember 1734 und August 1736 sowie dann ab 1738 aller zwei Jahre zu den polnischen Reichstagen immer mehrere Monate in Warschau aufhielt, wurden die Musiker der Brühlschen Kapelle auch an die "Kleine Polnische Capelle" ausgeliehen, wie überhaupt die Grenzziehungen zwischen beiden Orchestern nicht streng waren. Während der Aufenthalte in Sachsen waren die Musiker auf den Brühlschen Schlössern, besonders in Pförten in der Niederlausitz, tätig. Mit 26 Jahren wurde Georg Gebel als Komponist und Cembalist Mitglied der privaten Kammermusik des Grafen Brühl. Anlass und Interpreten der vorliegenden Triosonate sind nicht bekannt. Die Vermeidung von leiterfremden Tönen und die idiomatische Schreibweise deuten auf die Verwendung einer einreihigen Harfe hin. Da bisher jedoch kein Dresdner Instrumentalist nachgewiesen werden konnte, der eine solche Harfe spielte, könnte Gebel das vorliegende Werk auch für eine Liebhaberin oder einen Liebhaber des Instruments komponiert haben, um es in einem Salon in einem der Brühlschen Schlösser zum Klingen zu bringen.

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Editionsnummer 11 (PDF):
Johann David Heinichen
Cantata XVIa. "La bella fiamma ò Tirsi" für Altstimme, Theorbe und Basso continuo, 1711
Herausgegeben von Michael Dücker unter Mitarbeit von Reiner Zimmermann, 2011/2013

Die Kantate "La bella fiamma ò Tirsi" gehört zu den wenigen Werken aus einem umfangreichen OEuvre von 63 Kammerkantaten von Johann David Heinichen, deren Entstehungsort und Datierung überliefert sind: "Venetiis. Kal:X.Sept: 1711". Die Herkunft des Textes ist noch ungeklärt. Er entspricht aber der verbreiteten italienischen Barocklyrik, die seelische Konflikte wie Liebeskummer zumeist metaphorisch in Naturbildern ausspricht. Diese Kantaten gaben offenbar den Ausschlag, dass der Kurprinz, nachdem er die Genehmigung hierfür bei seinem Vater August I. aus Dresden eingeholt hatte, Heinichen als sächsischen Hofkapellmeister ab dem 1. August 1716 verpflichte. Zum Geburtstag des Kurprinzen am 17. Oktober 1716 komponierte Heinichen eine Serenata, welche die Musiker in Gondeln auf dem Canale grande aufführten.

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Editionsnummer 12 (PDF):
Johann Gottlieb Naumann
"Par che di giubbilo“ für Sopran, Violine und Laute
Partitur
Herausgegeben von Michael Dücker unter Mitarbeit von Reiner Zimmermann, 2011/2013

Johann Gottlieb Naumann ist der einzige Dresdner Hofkapellmeister am kurfürstlich-sächsischen Hof, der auch aus Dresden stammt. Er wurde am 17. April 1741 in Blasewitz bei Dresden geboren. Nach einer entbehrungsreichen Jugend und frühzeitigen musikalischen Ausbildung in Italien übertrug die hochmusikalische Kurfürsten-Witwe Maria Antonia Walpurgis bereits dem 23jährigen Naumann das verantwortungsvolle Amt als Kirchen-Compositeur in einer desolaten Lage der musikalischen höfischen Kultur nach dem Siebenjährigen Krieg. Naumann hat den Text – die Arie des Arpago aus Metastasios "Ciro riconosciuto", Wien 1736 – nochmals vertont. So sind mehrere Abschriften eines Duettes für zwei Soprane und Basso continuo in Venedig und Padua überliefert. Eine Datierung des Werkes ist ungewiss, es gibt aber zwei indirekte Hinweise auf eine mögliche Entstehungszeit. 1778 erschien die Canzonette "Ecco quel fiero istante" nach Metastasio für zwei Violinen, Sopran und Basso, neben dem vorliegenden Werk die einzige Canzonette mit Begleitung mehrerer Instrumente. Weitere Gesänge auf italienische Texte für Solostimme und ausschließlicher Klavierbegleitung gehen auf das Jahr 1769 zurück. Naumann war mit Johann Adolf Faustinus Weiss, dem Sohn von Silvius Leopold Weiss, befreundet, der seit 1763 bis zu seinem Tod 1814 als Kammerlautenist an der Dresdner Hofkapelle verpflichtet war. Er kann als Interpret infrage kommen.

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Editionsnummer 13 (PDF):
Antonio Lotti
Sinfonia zum Dramma per musica "Teofane" für 2 Corni da caccia, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Violinen, Viola und Basso continuo, 1719
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2011/2013

Die Aufführung der "Teofane" am 13. September 1719 war nicht einfach ein siebenstündiges festliches Opernereignis anlässlich einer Fürstenhochzeit zwischen dem Kurprinzen Friedrich August (II.) und der Habsburger Kaiserstochter Maria Josepha, sondern Teil einer umfangreichen Inszenierung Augusts des Starken, der Macht, Reichtum und Bedeutung der sächsischen Krone in gebührender Weise vor den Augen Europas zur Geltung bringen wollte. Dieses Dramma per musica auf einen Text von Stefano Benedetto Pallavicino mit Intrigen und dem lieto fine wird durch mehrere Kunstgriffe in Zusammenhang mit dem sächsischen Hofzeremoniell gebracht. Die Aufführung wurde einbezogen in die vom 2. bis 30. September währenden Hoffestlichkeiten sowie in die Planetenfeste, die vom 10. September (Apoll gewidmet), 12. September (Mars), 15. September (Jupiter), 18. September (Luna), 20. September (Merkur), 23. September (Venus) bis zum 26. September (Saturn) stattfanden. Die Premiere der "Teofane" am 13. September war beziehungsreich nach dem Marsfest am 12. September platziert. Dort preist der Kriegsgott das Paar, aus dessen Verbindung weitere Helden entstehen werden. Mars wird ein Turnier ausrufen, zu dem längst vergangene glorreiche Helden, die Manen Heinrichs von Sachsen, erscheinen werden. Und er erinnert daran, dass Kurfürst Johann Georg III. bei der Befreiung Wiens vom Türkischen Belagerungsheer 1683 den Österreichern wichtige militärische Hilfe gewährt hat. Auch der deutliche Verweis auf eine Liebeshochzeit, gleichermaßen im Stück wie im Leben, geht über die vom Affekt bestimmte Handlung des Dramma per musica hinaus. Liebe als Grundlage der Ehe zwischen dem Kurprinzen und der Kurprinzessin war eine weitere Botschaft des höfischen Festes, die es zu betonen galt. Deshalb wurde die Reprise der "Teofane" zwei Tage vor dem "Venusfest" angesetzt.

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Editionsnummer 14 (PDF):
Johann Friedrich Fasch
Ouvertüren-Sinfonien Teilband I FWV K: D 12, A 2, G 21
Herausgegeben von Manfred Fechner, 2016

Der vorliegende erste von vier Teilbänden vereint in quellenkritischer Erstedition drei der insgesamt acht nur in Dresden (Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek) überlieferten sogenannten "Ouverturen-Sinfonien“ von Johann Friedrich Fasch. Alle Belege zu diesen acht Kompositionen liegen durchweg in Stimmen vor, die möglicherweise autographe Partituren zur Vorlage hatten und einst als "Leihgaben“ (aus dem Besitz des Komponisten) vorübergehend in Dresden zur Verfügung standen.
Besonderen Niederschlag fand Faschs musikalisches Neuerertum einerseits im Genre des groß besetzten Concerto: Seine Beiträge dazu beeindrucken nicht nur durch ihren musikalischen Anspruch, ihre opulente Besetzung und Klangfülle, sondern sind auch der Spiegel schöpferischer Auseinandersetzung mit Vivaldis "Concerti con molti’ stromenti" – Fasch hatte diesen Konzert-Typus in Dresden kennengelernt. Dabei ist der Zerbster Hofkapellmeister nicht nur von der blühenden Vivaldi-Pflege unter Führung des Konzertmeisters (und Vivaldi-Schülers) Pisendel kompositorisch beflügelt worden, sondern hat auch seinerseits mit seinen Beiträgen zur Gattung "Concerto“ auf die Ausbildung des spezifischen Dresdner Musikgeschmacks nachhaltig zurückgewirkt. Denn auch Faschs Konzerte sollten alsbald im Dresdner Kapellrepertoire eine bedeutende Rolle spielen, boten doch auch sie der Hofkapelle Gelegenheit, ihr exzellentes Können im Ensemble-, Gruppen- und Solospiel unter Beweis zu stellen und zugleich – schon ihrer aufwändigen Besetzungen wegen – dem Repräsentationsbedürfnis bei Hofe zu entsprechen. Fasch legte mit diesen Stücken höchst individuell gebaute, in Deutschland zu dieser Zeit und in dieser Machart "unerhörte“ Konzerte vor, die in formal-struktureller und klanglicher Hinsicht wie im virtuosen Anspruch (insbesondere an die Blasinstrumente) in die Zukunft weisen und mit ihrem nahezu "symphonischen Charakter“ dem "klassischen Stil“ erheblich näher kommen, als dies in entsprechenden Werken von Faschs unmittelbaren Zeitgenossen (vor allem Georg Philipp Telemann und Johann Sebastian Bach) der Fall ist.

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Editionsnummer 15 (PDF):
Johann Friedrich Fasch
Ouvertüren-Sinfonien Teilband II: FWV K: D2 & F4 für 3 Trompeten, Pauken, 2 Hörner, 2 Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Manfred Fechner, 2017

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Editionsnummer 16 (PDF):
Johann Friedrich Fasch
Ouvertüren-Sinfonien Teilband III: FWV K: Dl & Fe für 3 Trompeten, Pauken, 2 Hörner, 2 Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Manfred Fechner, 2018

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Editionsnummer 17 (PDF):
Johann Friedrich Fasch
Ouvertüren-Sinfonien Teilband IV: FWV K: Dl & Fe 65 für 4 Hörner, 3 Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Manfred Fechner, 2018

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Editionsnummer 18 (PDF):
Vincenzo Albrici/Giuseppe Peranda
Concerti con Aria für Soli, Instrumente und Basso continuo
Herausgegeben von Mary E. Fransen, 2014

In der Dresdner Hofgeschichte des 17. Jahrhunderts erscheint es gerechtfertigt, hinsichtlich der geistlichen Musik die Regierungszeit des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. (1613–1680) als die "italienische Periode“ zu bezeichnen. Etwa ab 1650 nahmen italienische Musiker unter den Mitgliedern der Hofkapelle eine herausragende Stellung ein und ihre Musik dominierte die höfischen Gottesdienste. Zu ihnen zählten auch zwei in Rom ausgebildete Musiker – der Organist Vincenzo Albrici (1631–1690) und der Altist Giuseppe Peranda (um 1625–1675): beide sollten später unter Johann Georg II. als Kapellmeister und Hofkomponisten wirken. Die Form seiner Concerti hatte Peranda der zu dieser Zeit in Rom verbreiteten römischen Motette entlehnt.

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Editionsnummer 19 (PDF):
Johann Gottlieb(?) Graun, Jan Antonín Reichenauer, Giovanni Alberto Ristori, Martin(?)/Johann Caspar(?) Seyfert
Fünf Oboenkonzerte in Dresdner Überlieferung
Herausgegeben von David Sogg, 2016

Der Herausgeber, Erster Fagottist im Pittsburgh Symphony Orchestra, hat die Werke nach Quellen des "Schranck II“, der reichhaltigen Sammlung Dresdner Instrumentalmusik des Augusteischen Zeitalters, ausgewählt. Er stellt ausführlich die nur ungenügend gesicherte Autorenschaft einiger Konzerte zur Diskussion. Im Falle des Konzertes von Ristori konnte er allerdings eine frappante Übereinstimmung von Themen mit einer Arie aus Ristoris "I Lamenti d'Orfeo“ nachweisen, Edition Nr. 2 der Denkmäler der Tonkunst in Dresden.

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Editionsnummer 20 (PDF):
Johann Gottlieb Naumann
Missa g-moll für Soli, Chor und Instrumente, 1764
Nach den Quellen rekonstruiert von Katrin Bemmann, herausgegeben von Claudia Lubkoll, 2015

1763, nachdem Sachsen zum Ende des Siebenjährigen Krieges große Einbußen erlitten hatte, kehrte der dreiundzwanzigjährige Johann Gottlieb Naumann nach sechsjähriger Lehrzeit in Italien nach Dresden zurück, im Gepäck diese Messkomposition. Sie wurde der musikverständigen Kurfürstin-Witwe Maria Antonia Walpurgis übergeben, die nach der Aufführung der Messe in der Hofkirche dem jungen Naumann das Amt eines 2. Kirchencompositeurs anbot: Grundlage für seine spätere Stellung als Dresdner Hofkapellmeister. Die Messe als Ganzes ist als Quelle nicht mehr überliefert, da Naumann Teile in anderen Werken verwendete. Interessanterweise wurden zwei Abschriften für den Wiener Hof angefertigt. Hieraus wurde der Notentext nach umfangreichen Recherchen von Katrin Bemmann rekonstruiert und das Werk erstmals in einer modernen Ausgabe vollständig vorgelegt.

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Editionsnummer 21 (PDF):
Johann Christoph Schmidt
Geistliche Concerti I
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2022

Mit dem ersten von insgesamt drei Bänden der „Geistlichen Concerti“ von Johann Christoph Schmidt setzen die „Denkmäler der Tonkunst in Dresden“ ihre Edition der bisher unveröffentlichten Werke des Dresdner Hofkapellmeister Augusts des Starken fort. Die autographen Stimmensätze der drei Concerti „Gott, du bleibest doch mein Gott“, Text von Herzog Anton Ulrich von Wolfenbüttel, „Lobe den Herrn meine Seele“, Psalm 103, und „Schwing dich auf zu deinem Gott“, Text von Paul Gerhardt sind dem Herausgeber freundlicherweise von der Bibliothèque du Collège Saint-Guillaume (Collegium Wilhelmitanum) in Strasbourg zur Verfügung gestellt worden. Die Concerti stehen in der Tradition geistlicher Werke von Heinrich Schütz und Christoph Bernhard und sind Zeugnisse der protestantischen Kirchenmusik von Johann Christoph Schmidt am Dresdner Hof um 1700, der trotz der Konversion Augusts des Starken zum Katholizismus am lutherischen Glauben festhielt.

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Editionsnummer 22 (PDF):
Johann Christoph Schmidt
Motetto "Auf Gott hoffe ich" für Alt-Solo, Chor und Instrumente
Herausgegeben von Reiner Zimmermann unter Mitarbeit von Ulrich Meier, 2021

Die „Denkmäler der Tonkunst in Dresden“ veröffentlichen in sieben Bänden Werke des Dresdner Hofkapellmeisters Johann Christoph Schmidt (1664-1728) aus Hohnstein/Sächsische Schweiz, einem von der Dresdner Musikgeschichtsschreibung fast vergessenen Komponisten.
Als erster Band erscheint unter der Editionsnummer 22 die Partitur des Motetto „Auf Gott hoffe ich“ für Alt-Solo, Chor und Orchester für 14 Stimmen. Die Ausgabe basiert auf einer Übertragung von Kirchenmusikdirektor Ulrich Meier, Auerbach/Vogtland, die im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden 2001 entstand. Das Werk existiert nur in einer fehlerfreien Abschrift von Johann Sebastian Bach, die dieser vermutlich zwischen 1714 und 1716 offenbar für den eigenen Gebrauch in Weimar angefertigt hat.

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Editionsnummer 24 (PDF):
Johann Joachim Quantz
Concerto G-Dur QV 6:6 für Violine solo, 2 Flöten solo, 2 Oboen solo, Fagott solo, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Klaus Burmeister, 2015

Unter den annähernd 300 Flötenkonzerten von Johann Joachim Quantz (1697-1773) reihen sich auch einige Doppelkonzerte für zwei Flöten bzw. Flöte und Violine ein, aber nur wenige, in denen mehrere Instrumente wirklich miteinander konzertieren. Die hier vorgelegte Erstausgabe des Konzerts G-Dur für Solovioline, zwei Solo-Flöten, zwei Solo-Oboen, Solo-Fagott, Streicher und Basso continuo, QV 6: 6 entspricht dem Typ des Gruppenkonzerts als Auseinandersetzung von Quantz mit dem neuen, von Vivaldi geschaffenen großbesetzten Konzerttypus mit dominierender Solo-Violine, den er während seines Aufenthaltes in Italien (1724-1726) oder kurz danach, vielleicht noch vor seiner Reise nach London im März bis Juni 1727 kennengelernt hatte. Das Konzert war sicherlich für Aufführungen mit der königlichen Hofkapelle komponiert worden, als deren Konzertmeister um diese Zeit Johann Georg Pisendel (1687-1755) fungierte. Klaus Burmeister, ausgewiesener Kenner der Quantz-Konzerte, hat dieses Werk nach den Quellen der SLUB erstmals herausgegeben.

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Editionsnummer 25 (PDF):
Johann Gottlieb Naumann
Vesper Nr. V D-Dur (1788) für Sopran, Alt, Chor, 2 Oboen, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Claudia Lubkoll, 2019

Von Johann Gottlieb Naumann (1741-1801) sind heute neun zusammenhängende Vesperzyklen überliefert. Die Vesper Nr. 5 entstand anlässlich des Osterfestes 1788. Die Kompositionsweise lässt in allen neun Vespern Geradlinigkeit und Knappheit, aber keine Kürzungen in Musik und Text erkennen, was darauf schließen lässt, dass sie für die tatsächliche Aufführung vorgesehen und den üblichen zeitlichen Beschränkungen des Kirchenzeremoniells unterworfen waren.
Wegen der einfachen, gleichwohl kunstvollen Faktur ist ein solches kirchenmusikalisches Werk durchaus auch heute für den gottesdienstlichen Gebrauch zu verwenden.

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Editionsnummer 26 (PDF):
Johann Gottlieb Naumann
Te Deum D-Dur (1769) für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Chor, 2 Oboen, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher und Orgel
Herausgegeben von Claudia Lubkoll, 2017

Von Johann Gottlieb Naumann sind drei Kompositionen des katholischen Hymnus bekannt. Dieses Te Deum vollendete er am 10. April 1769, wie er auf der letzten Partiturseite notiert hat. Es war für das Fronleichnams-Fest in der Dresdner Hofkirche Ende Mai 1769 bestimmt. Die erstmalige Veröffentlichung folgt dem Autograph. In dieser Form ist das Werk am 25. September 2016 durch den katholischen Domchor St. Petri und das sorbische Kammerorchester unter der Leitung von KMD Friedemann Böhme im Dom zu Bautzen erstmals wieder aufgeführt worden.

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Editionsnummer 28 (PDF):
Johann Christoph Schmidt
Geistliche Concerti II für Soli, vier- bis zehnstimmigen Chor und Instrumente
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2022

Die Erstveröffentlichung des Bandes II der Geistlichen Concerti für Soli, vier- bis zehnstimmigen Chor und Instrumente enthält den 23. Psalm „Der Herr ist mein Hirte“, den 87. Psalm „Sie ist fest gegründet“ sowie aus Micha 7, Vers 18-19 „Wo ist solch ein Gott“. Die Quellen aus dem Bestand der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz entstammen der „Sammlung Bokemeyer“ aus Braunschweig, in der zwischen 1675 und 1725 viele kirchenmusikalischen Werke aus dem deutschen Sprachgebiet vereinigt wurden. Bis auf das 2. Concerto mit dem autographen Datum 1701 sind keine weiteren Daten der anderen Kompositionen und der Aufführungen überliefert. Aber die Werke sind ohne Zweifel für den protestantischen Gottesdienst in der Dresdner Schlosskapelle geschaffen, deren musikalische Ausgestaltung der Hofgottesdienste zu den wichtigsten Aufgaben des Hofkapellmeisters Augusts des Starken gehörte. Dieser ließ Schmidt gewähren, da er, wegen der polnischen Krone zum Katholizismus konvertiert, kein Interesse an der protestantischen Kirchenmusik hatte.

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Editionsnummer 30 (PDF):
Johann David Heinichen
Magnificat Nr. 2 B-Dur (1723) für Sopran, Alt, Tenor, Chor, 2 Oboen, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Claudia Lubkoll, 2019

Mit dieser Ausgabe beginnen die „Denkmäler der Tonkunst in Dresden“ die Herausgabe von kirchenmusikalischen Werken von Johann David Heinichen (1683-1729). Das Magnificat Nr. 2 entstand zum Gottesdienst am 8. Dezember 1723, dem Namens- und Geburtstag der Kurprinzessin Maria Josepha von Habsburg, die 1719 den Sohn Augusts des Starken geheiratet hatte. Seit 1721 waren Heinichen und der Kontrabassist und Kirchencompositeur Jan Dismas Zelenka für eine regelmäßige festliche katholische Hofkirchenmusik verantwortlich, in deren Folge Messordinarien und Vesperzyklen entstanden. Sie bildeten einen Großteil des umfangreichen liturgischen Repertoires, das durch das ganze 18. Jahrhundert und zu Beginn des 19. Jahrhunderts gepflegt wurde.

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Editionsnummer 31 (PDF):
Johann David Heinichen
Magnificat Nr. 3 Es-Dur (1724) für Sopran, Chor, 2 Traversflöten, 2 Oboen, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Claudia Lubkoll, 2021

Das Magnificat Nr. 3 entstand im Mai 1724 und gehört zum Formular der Pfingstvespern. Es wurde am Pfingstsonntag, dem 4. Juni des Jahres aufgeführt. Das Interesse des Kurfürsten und polnischen Königs August II. an dieser Musik wird nicht sehr groß gewesen sein, da die Monate von Ostern bis September 1724 für ihn fast ausschließlich mit den Planungen und der Realisierung des "Grünen Gewölbes" ausgefüllt waren. Dagegen konnte Heinichen mit der ungeteilten Aufmerksamkeit des Kurprinzenpaares Friedrich August II. und seiner Gemahlin Maria Josepha rechnen, denen sein Stil sehr vertraut war.

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Editionsnummer 42 (PDF):
Johann Christoph Schmidt
Geistliche Concerti III für Alt, Tenor, Sopran und Instrumente
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2022

Mit der Erstveröffentlichung des Bandes III der Geistlichen Concerti für Soli (Alt, Tenor, Sopran) und Instrumente legen die „Denkmäler der Tonkunst in Dresden“ alle überlieferten Geistlichen Concerti in neuen Ausgaben vor. Der Band III enthält „Bonum est confiteri“, Texte aus dem Graduale Romanum, „Mein Herz ist bereit“, Texte aus den Psalmen 57, 145 und 103, sowie „Labe mich mit deines Mundes Kuss“, ein geistliches Lied und Verse aus Philipp Nicolais „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Die Quellen aus dem Bestand der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz entstammen wiederum der „Sammlung Bokemeyer“ aus Braunschweig, in der zwischen 1675 und 1725 viele kirchenmusikalischen Werke aus dem deutschen Sprachgebiet vereinigt wurden. Bis auf das 1. Concerto mit dem autographen Datum 26. November 1696 sind keine weiteren Daten der anderen Kompositionen oder Aufführungen überliefert. Aber die Werke sind ohne Zweifel für den protestantischen Gottesdienst in der Dresdner Schlosskapelle geschaffen, deren musikalische Ausgestaltung der Hofgottesdienste zu den wichtigsten Aufgaben des Hofkapellmeisters Augusts des Starken gehörte. Dieser ließ Schmidt gewähren, da er, wegen der polnischen Krone zum Katholizismus konvertiert, kein Interesse an der protestantischen Kirchenmusik hatte. Das Concerto „Bonum est confiteri“ hat der Altist David Erler, begleitet vom Ensemble L'arpa festante, im Februar 2021 auf seiner Solo-CD „Psalmen & Lobgesänge“ beim Label Christophorus veröffentlicht.

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Editionsnummer 43 (PDF):
Johann Christoph Schmidt
Fünf Ouverturen für Oboen, Fagott, Corni du Chasse, Violinen, Violen, Viola da Gamba, Violoncello, Violone, Cembalo, Basso continuo und Theorbe
Herausgegeben von Reiner Zimmermann, 2022

Diese fünf Ouverturen sind im „Schranck II“, der Sammlung des Instrumental-Repertoires der Dresdner Hofkapelle aus dem frühen 18. Jahrhundert überliefert. Die Form der Ouverturen-Suite als wesentlicher Teil des geselligen Musizierens des 17. und 18. Jahrhunderts nutzte die schon in der Renaissance verbreiteten Folgen von Tanzsätzen, wie sie an deutschen Höfen seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts u.a. von Paul Peuerl, Michael Praetorius, Melchior Frank, Johann Hermann Schein, Samuel Scheidt oder Johann Staden erklangen. Aus der von den französischen Clavecinisten bevorzugten Folge von Allemande, Courante, Sarabande und Gigue entwickelte sich ein Standard. Johann Sigismund Kusser, Georg Muffat oder Johann Caspar Ferdinand Fischer übernahmen französische Anregungen, aus Opern einzelne Orchestersätze zu Ouverturen zusammenzustellen.
Die Ouverturen von J. Ch.Schmidt waren Teil der Festkultur am Dresdner Hof. Eine Datierung zwischen 1710 und 1720, durch die Datierung der Wasserzeichen des Notenpapiers begründet, verweist auf eine Zeit, in der sich am Dresdner Hof die politische und finanzielle Situation nach der Niederlage Schwedens im Nordischen Krieg stabilisierte. Dadurch konnte der Hofkapellmeister Johann Christoph Schmidt (1664-1728) die Hofkapelle vergrößern und für vielfältige Aufgaben einsetzen.

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Editionsnummer 45 (PDF):
Jan Dismas Zelenka
S'una sol lagrima (Arie aus dem Oratorio "Gesù al Calvario") für Alt, 2 Oboen, 2 Fagotte, Streicher und Basso continuo
Herausgegeben von Claudia Lubkoll, 2022

Das Passionsoratorium Gesù al Calvario („Der Leidensweg Jesu“), ZWV 62, komponierte Zelenka 1735 für die Aufführung am Karfreitag des Jahres am 8. April. Die vorliegende Aria des Gesù S’una sol lagrima steht in scharfem Kontrast zur vorhergehenden Chor, der Kreuzigung Christi fordert sowie der Anschuldigung, ein falscher König zu sein und dem Auflauf der Massen im Anschluss an diese Aria. Sie ist ein typisches Beispiel für Zelenkas Dresdner Kirchenstil zwischen 1721 und 1745, der offensichtlich auch Johann Sebastian Bach so beeindruckt hat, dass er in seiner h-Moll-Messe, die ausdrücklich für den Dresdner Hof komponiert wurde, diesen Stil Zelenkas anklingen lässt.

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Editionsnummer 58 (PDF):
Constantin Christian Dedekind
10 Opitzianische Lieder aus der „Aelbianischen Musenlust“
Herausgegeben von Eleni Ioannidou, unter Mitarbeit von Reiner Zimmermann, 2022

Im Jahr der Wiederkehr des 350. Todestages von Heinrich Schütz können die „Denkmäler der Tonkunst in Dresden“ leider kein neues Werk des Dresdner Hofkapellmeisters vorlegen, aber dafür eines aus seinem unmittelbaren Umfeld: Die „10 Opitzianischen Lieder“ aus der „Aelbianischen Musenlust“ von Constantin Christian Dedekind. Diese großangelegte Sammlung von 157 Liedern aus dem Jahr 1657 vereinigt Texte der damals bekanntesten deutschen Dichter: u.a. von Martin Opitz, Paul Fleming, Johann Rist, Andreas Tscherning, Simon Dach, David Schirmer, Mit den meisten stand Heinrich Schütz auf der Suche nach gut vertonbaren deutschen Texten in Verbindung. Dedekind lernte Schütz 1647 kennen, wurde von diesem 1654 als Sänger in die „Hofcantorey“ aufgenommen, war Schüler und Schwiegersohn von Christoph Bernhard und wurde 1671 von Schütz gebeten, ihm bei dessen letztem großem Motettenwerk, dem „Schwanengesang“, bei der Instrumentierung zu helfen. 1624 hatte Martin Opitz das „Buch von der deutschen Poeterey“, ein Standardwerk der Barockepoche, veröffentlicht als einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung einer deutschen Nationalliteratur. 1627 übertrug er eine der frühesten italienischen Opern, die „Dafne“ von Ottavio Rinunccini von 1597, für Schütz ins Deutsche, für eine Festaufführung in Torgau. So ist die „Aelbianische Musenlust“ eng mit dem Elbtal bei Dresden verbunden, zeigt doch der Titelkupfer die bekanntesten Felsen der Sächsischen Schweiz.

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In Kürze erscheinen:

Bei den Herausgeberinnen und Herausgebern sind derzeit in Vorbereitung:

Editionsnummer 8: Johann Christoph Schmidt, opéra-ballet Fastnachtslust
Editionsnummer 10: Johann Christoph Schmidt, opéra-ballet Musenfest
Editionsnummer 23: Johann Gottlieb Naumann, Six ouvertures italiennes Band I
Editionsnummer 29: Johann David Heinichen, Magnificat Nr. 1 F-Dur (1721)
Editionsnummer 32: Johann David Heinichen, Magnificat Nr. 4 B-Dur (ca. 1726)
Editionsnummer 33: Johann David Heinichen, Magnificat Nr. 5 F-Dur (1726)
Editionsnummer 34: Johann David Heinichen, Magnificat Nr. 6 G-Dur (1727)
Editionsnummer 35: Johann David Heinichen, Magnificat Nr. 8 B-Dur (1728)
Editionsnummer 36: Johann Gottlieb Naumann, Vesper Nr. I D-Dur (1764)
Editionsnummer 38: Johann Gottlieb Naumann, Vesper Nr. II C-Dur (1765)
Editionsnummer 39: Johann Gottlieb Naumann, Vesper Nr. III C-Dur (1766-1768)

Weitere geplante Editionen:

Johann Gottlieb Naumann, Six ouvertures italiennes Band II (Editionsnummer 27)
Johann Friedrich Fasch, Sieben Streicher-Sinfonien
Georg Philipp Telemann, Concerto B-Dur „per il Sig.r Pisendel“ TWV 51: B1
Johann Gottlieb Naumann, Vesper Nr. VI D-Dur (1792)
Johann Gottlieb Naumann, Vesper Nr. VII C-Dur (1793)
Johann Gottlieb Naumann, Vesper Nr. VIII D-Dur (1795)
Johann Gottlieb Naumann, Vesper Nr. IX Es-Dur (1799)
Johann Gottlieb Naumann: Motetti, Versetti, Marianische Antiphonen
Jan Dismas Zelenka: Alma redemptoris mater ZWV 126 (1730) (Editionsnummer 46)
Jan Dismas Zelenka: Regina coeli ZWV 130 (1729) (Editionsnummer 47)
Jan Dismas Zelenka: Salve regina ZWV 139 (1724) (Editionsnummer 48)
Jan Dismas Zelenka: De Profundis ZWV 95 (1728) (Editionsnummer 49)
Jan Dismas Zelenka: Laetatus sum ZWV 88 (1726) (Editionsnummer 50)