Ein Abend, der ganz im Zeichen des früheren Dresdner Hofkapellmeisters steht: Am 30. September wird im Dom St. Petri zu Bautzen Johann Gottlieb Naumanns umfangreiches Werk „Um Erden wandeln Monde“ – Psalm mit dem „Vater unser“ aufgeführt. Er vertonte in diesem Werk die liturgischen Worte des „Vater unser“ und Texte von Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803). Dieses kirchenmusikalisch bedeutendste Werk Naumanns, das mit mehreren Chören und etwa 180 Musikern im Jahr 1799 erstmals aufgeführt wurde, hinterließ ein zutiefst beeindrucktes Publikum.
Zu hören sein wird an diesem Abend auch die erste der sechs „Ouverture italiennes“ Naumanns, die demnächst bei den „Denkmälern der Tonkunst in Dresden“ herausgegeben wird (Editionsnummer 23). Es ist die Ouvertüre in D-Dur zur Oper „Amphion“, deren Uraufführung am 24. Januar 1778 in Stockholm stattfand. Sie war Naumanns erste Oper für den schwedischen Hof und wurde ein großer Erfolg, so dass der Komponist unverzüglich den Auftrag für eine weitere Oper erhielt: „Gustaf Wasa“, die erste schwedische Nationaloper.
Es erklingt außerdem die neunte Arie aus einem prächtigen Sammelband mit Arien von Naumann, der in der SLUB als Abschrift vorliegt. Diese Arie stammt aus der Buffo-Oper „Tutto per amore“, uraufgeführt am 1. März 1785 im Dresdner Kleinen Kurfürstlichen Theater. Es handelt sich um die Arie der Clorinda aus dem 2. Akt in der 14. Szene. Solistin ist Romy Petrick.
Der Katholische Domchor St. Petri e. V. und das Sorbische Kammerorchester musizieren unter der Leitung des Bautzener Kirchenmusikdirektors Friedemann Böhme. Solisten des Abends sind Romy Petrick (Sopran), Stephanie Hauptfleisch (Alt), Frank Blümel (Tenor) und Timo Hannig (Bass).